hohe Darmspiegelung Eine Darmspiegelung kann nötig sein, um die Ursache von Bauchbeschwerden (z.B. Durchfälle, Bauchkrämpfe, Verstopfung, Blut im Stuhl uvm.) abzuklären bzw. krankhafte Veränderungen frühzeitig festzustellen und ggf. zu behandeln. Als Patient muß man über die Durchführung der Untersuchung und typische, naheliegende Risiken informiert sein, damit man sich entscheiden kann. · Vorbereitung: Das Ziel der Vorbereitungsmaßnahmen ist eine komplette Entleerung des Dickdarmes von Stuhlresten, damit eine genaue Untersuchung des Darmes möglich ist. Körnerhaltige Nahrungsmittel (z.B. Vollkornbrot, Kiwis, Trauben) sollte man bereits einige Tage vor der Untersuchung meiden. Die Dauer bis zur Stuhlentleerung
nach Einnahme von Darmreinigungsmitteln kann sehr
unterschiedlich sein. PICOPREP führt im
Verlauf zu mehreren dünnflüssigen Stuhlentleerungen,
die schon nach ca. 30 Minuten beginnen und mehrere
Stunden anhalten können. Am Tag vor der Untersuchung: Ca. 1300
Uhr: zu Mittag dürfen Sie noch klare Brühe zu sich
nehmen. Danach darf bis zur Untersuchung keine feste
Nahrung mehr gegessen werden. Ca. 1700
Uhr: Bereiten Sie den ersten Liter PICOPREPâ
zu. Füllen Sie dazu den Inhalt eines Beutels in
ein Gefäß mit 150 ml kaltem Wasser. Verrühren Sie das
Ganze etwa 2-3 Minuten. Wenn die milchige Lösung heiß
wird, warten Sie so lange, bis sie ausreichend abgekühlt
ist. Trinken Sie die Flüssigkeit und
anschließend stündlich mindestens 250 ml Wasser oder
andere klare Flüssigkeit (mindestens 1-2 Liter im Laufe
des Abends). Am Tag der Untersuchung: Ca. 600
bis 700 Uhr: anstelle
des Frühstücks trinken Sie den zweiten Beutel PICOPREPâ;
den Sie genauso wie vom Vorabend bekannt zubereiten
(siehe oben). Trinken Sie diese Flüssigkeit und
anschließend mindestens 1-2 Liter frei wählbare klare
Flüssigkeit innerhalb von 1-2 Stunden. Bis zur Untersuchung dürfen Sie
noch weitere klare Flüssigkeit zu sich nehmen.Die
Darmreinigung ist abgeschlossen, sobald Sie nur noch
klare Flüssigkeit ohne feste Bestandteile abführen. Einnahme anderer MedikamenteIhre übliche Dauermedikation
können Sie unverändert mit klarer Flüssigkeit
einnehmen. Bei der Einnahme blutgerinnungshemmender
Medikamente (Marcumar, Falithrom, Phenpro-ratio,
Marcuphen) halten Sie bitte unbedingt Rücksprache mit
uns oder Ihrem Hausarzt. Beachten Sie bitte, daß es
durch die Abführmaßnahmen zu einer ungenügenden
Wirksamkeit einiger Medikamente kommen kann (z.B. Anti-Baby-Pille!);
nehmen Sie dennoch die Medikamente weiterhin regelmäßig
ein! Auch acetylsalicylhaltige Medikamente
(ASS-Präparate) dürfen weiter genommen werden. · Durchführung der Spiegelung: Ein biegsames optisches Instrument (das Endoskop) wird durch den After bis zur Mündung des Dünndarms in den Dickdarm, ggf. auch in den unteren Dünndarm vorgeschoben (s. Abb.). Dabei wird durch das Gerät Luft in den Darm eingeblasen, damit dieser sich entfaltet und somit krankhafte Veränderungen besser erkannt werden können. Selten kann es nötig sein, die Lage des Endoskops mittels Röntgendurchleuchtung zu kontrollieren. Vor Beginn der Untersuchung erhält man eine Schlaf-/Schmerzspritze, da sonst die Darmspiegelung durch das Vorschieben des Gerätes sowie die entstehenden Blähungen unangenehm oder sogar schmerzhaft sein könnte. Falls erforderlich, werden Gewebeproben mit einer kleinen Zange während der Spiegelung entnommen; dieser Vorgang ist schmerzfrei. Die Aufarbeitung der Proben durch den Pathologen (Spezialist für mikroskopische Gewebeuntersuchungen) dauert ca. 2-4 Werktage. Sollte man während der Untersuchung Polypen finden, würden diese gleich entfernt werden (soweit technisch möglich). Polypen sind in der Regel gutartige Geschwülste, welche jedoch auf Dauer bösartig werden können (Darmkrebs). Deshalb müssen alle Polypen grundsätzlich entfernt und durch den Pathologen feingeweblich untersucht werden. Die Entfernung selbst (Polypektomie) ist schmerzfrei. Hierzu wird durch das Endoskop eine Schlinge eingeführt, mit welcher der Polyp eingefangen und durch elektrischen Strom an der Basis abgetragen wird (s. Abb.). Die Abtragungsstelle wird durch den Strom verschorft. Anschließend wird der Polyp geborgen und zur feingeweblichen Untersuchung gebracht. Bei mehreren Polypen kann evtl. eine erneute Untersuchung nötig sein, ebenfalls sind spätere Kontrolluntersuchungen notwendig. · Risiken/Komplikationen: Die Dickdarmspiegelung ist heutzutage ein risikoarmes Routineverfahren. Dennoch kann es in seltenen Fällen trotz größter Sorgfalt zu Komplikationen kommen, die bei Verkettung unglücklicher Umstände im Verlauf auch lebensbedrohlich sein können. Zu nennen sind: · Selten Verletzungen der Darmwand durch das Endoskop oder das Einblasen von Luft bis hin zur Bauchfellentzündung (Peritonitis) oder zum Darmdurchbruch (Perforation). Letzterer kann eine Operation erforderlich machen, welche ihre eigenen Risiken hat; · Selten Beeinträchtigung der Atemfunktion bis hin zum Atemstillstand, sehr selten Herz-/Kreislaufstörungen oder Überempfindlichkeitsreaktionen auf die gespritzten Medikamente. Die Überwachung der Körperfunktionen während und nach der Untersuchung sowie das Vorhalten entsprechender medikamentöser Gegenmittel reduziert diese Gefahr jedoch erheblich; · Sehr selten Komplikationen wie z.B. Verletzungen durch die Lagerung vor, während und nach der Untersuchung oder eine Keimverschleppung in die Blutbahn bis hin zur Blutvergiftung (Sepsis). · Äußerst selten sind Blutungen (insbesondere bei Polypektomien), welche meist selbständig zum Stillstand kommen oder aber durch Einspritzen blutungsstillender Medikamente über das Endoskop sofort durch uns behandelt werden können. · Was ist zu beachten: Teilnahme am Straßenverkehr Da man zur Untersuchung Medikamente erhält, die das Reaktionsvermögen beeinträchtigen, muss man sich aus der Praxis abholen lassen (mindestens zwölf Stunden Fahrverbot, Begleitperson erforderlich). Außerdem sollte man im gleichen Zeitraum keine wichtigen Entscheidungen treffen und nicht an gefährlichen Maschinen arbeiten. Besondere Vorerkrankungen Sollten Allergien/Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Medikamente, eine erhöhte Blutungsneigung, eine schwere Herz- oder Lungenerkrankung (z.B. Herzklappenfehler, Asthma), eine schwere Stoffwechselkrankheit (z.B. Diabetes mellitus = Zuckerkrankheit mit medikamentöser Therapie) oder Voroperationen im Magen-/Darmtrakt vorliegen, muß hierüber vor der Untersuchung gesprochen werden. Teil-Darmspiegelung Hierbei erfolgt die Vorbereitung mittels eines kleinen Einlaufs direkt vor der Untersuchung; weitere Maßnahmen zum Abführen sind nicht erforderlich; auf die Gabe einer Schmerz- oder Schlafspritze kann in aller Regel ebenfalls verzichtet werden. |
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