"Magenspiegelung"

Eine Spiegelung des oberen Verdauungstraktes kann notwendig sein, um die Ursache von Bauchbeschwerden abzuklären bzw. krankhafte Veränderungen frühzeitig festzustellen und ggf. zu behandeln. Als Patient muß man über die Durchführung der Untersuchung und typische, naheliegende Risiken informiert sein, um sich entscheiden können. 

  ·      Vorbereitung:

 Um eine genaue Beurteilung vornehmen zu können, muß der obere Verdauungstrakt frei von Speiseresten sein. Daher muß man am Untersuchungstag nüchtern sein (d.h. mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung weder Getränke noch Speisen zu sich nehmen).

 ·      Durchführung der Spiegelung:

 Ein biegsames optisches Instrument (das Endoskop) wird durch die Mundhöhle in die Speiseröhre, den Magen und den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Durch Einblasen von Luft entfalten sich die Organe, so dass krankhafte Veränderungen besser erkannt werden.

Die Spiegelung ist schmerzfrei, kann aber als unangenehm empfunden werden. Vor Beginn der Untersuchung wird deshalb der Rachen mit einem Spray örtlich betäubt, falls gewünscht erhält man auch eine Schlafspritze.

Üblicherweise werden routinemäßig während der Spiegelung Gewebeproben mit einer kleinen Zange entnommen; dieser Vorgang ist schmerzfrei. Die Aufarbeitung der Proben durch den Pathologen (Spezialist für mikroskopische Gewebeuntersuchungen) dauert ca. 2-4 Werktage. 

   

·      Risiken/Komplikationen:

Die Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm ist heutzutage ein risikoarmes Routineverfahren. Dennoch kann es in seltenen Fällen trotz größter Sorgfalt zu Komplikationen kommen, die bei Verkettung unglücklicher Umstände im Verlauf auch lebensbedrohlich sein können. Zu nennen sind:

·         Selten Verletzungen der Wand des Verdauungstrakts, des Kehlkopfs und der Luftröhre durch das Endoskop oder durch das Einblasen von Luft bis hin Durchbruch (Perforation). Letzterer kann eine Operation erforderlich machen, welche ihre eigenen Risiken hat;

·         Selten Beeinträchtigung der Atemfunktion bis hin zum Atemstillstand, sehr selten Herz-/Kreislaufstörungen oder Überempfindlichkeitsreaktionen auf die gespritzten Medikamente. Die Überwachung der Körperfunktionen während und nach der Untersuchung sowie das Vorhalten entsprechender medikamentöser Gegenmittel reduziert diese Gefahr jedoch erheblich;

·         Sehr selten Komplikationen wie z.B. eine Keimverschleppung in die Blutbahn bis hin zur Blutvergiftung (Sepsis), Verletzungen durch die Lagerung vor, während und nach der Untersuchung oder Gebißschäden bei lockeren Zähnen.

·         Äußerst selten sind stärkere Blutungen durch die Entnahme der Gewebeproben. Sie können durch Einspritzen blutungsstillender Medikamente über das Endoskop sofort durch uns behandelt werden.

  ·      Was ist zu beachten:

  Teilnahme am Straßenverkehr

Falls man sich zur Untersuchung eine Schlafspritze geben lassen möchten, sollte man sich aus der Praxis abholen lassen oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen (mindestens zwölf Stunden Fahrverbot), da die verabreichten Medikamente das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Außerdem sollte man  im gleichen Zeitraum keine wichtigen Entscheidungen treffen und nicht an gefährlichen Maschinen arbeiten.

  Besondere Vorerkrankungen

Sollten Allergien/Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Medikamente, eine erhöhte Blutungsneigung, eine schwere Herz- oder Lungenerkrankung (z.B. Herzklappenfehler, Asthma), eine schwere Stoffwechselkrankheit (z.B. Diabetes mellitus = Zuckerkrankheit mit medikamentöser Therapie) oder Voroperationen im Magen-/Darmtrakt vorliegen, wird dieses bei der  Untersuchung berücksichtigt.

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